Ab fünf Uhr bin ich richtig wach, da die Kammer viel zu warm ist habe
ich auch nicht besonders geschlafen, musste auch feststellen das die
Matratze, so wie auf den meisten Fährschiffen, nicht mehr die beste ist
und Seegang war auch keiner. Ich schalte den Fernseher an, muss aber
auch da feststellen das es nicht mal eine brauchbare Routemap gibt. So
mache ich mich etwas frisch und bin kurz vor sechs Uhr an Deck,
gerade noch pünktlich genug um die „ODEN“, den schwedische
Forschungseisbrecher auf dem Weg nach Spitzbergen, etwas entfernt
von uns weglaufend zu sehen. Ansonsten gibt es aber nicht all zu viel zu
sehen, nur ein paar Fischer, kleine Frachter, oder Tanker aber nichts
was sich lohnt abzulichten und am Horizont richtung Norden lässt sich
das norwegische Festland erahnen. Um sieben Uhr bringe ich dann
meine Sachen wieder in die Kammer und gehe in ruhe Frühstücken,
welches wirklich keine Wünsche offen lässt und auch von der Qualität
eines der bessern ist die ich so von Fährschiffen kenne. Kurz nach acht
Uhr bin ich wieder an Deck, jetzt ist die Küste schon deutlich zu sehen,
auch kann man Songvår Fyr gut erkennen und natürlich Oksøy Fyr und
Grønningen Fyr an der Einfahrt nach Kristiansand. Wir machen
pünktlich in Kristiansand fest, es dauert aber noch gute 20min bis wir
von Bord dürfen, da es auch hier keine vernünftige Gangway gibt und
alle wieder über die Heckrampe laufen müssen, was aber scheinbar aus
Sicherheitsgründen nicht gleichzeitig mit den Autos erlaubt ist. Vor dem
Terminal nehme ich mir ein Taxi und lasse mich im Stadtteil Marvika in
der nähe der LOFOTEN absetzen, einem ehem. Hurtigrutenschiff das
jetzt einer Marineschule als Ausbildungsschiff dient. Dort laufe ich etwas
an der Buch herum und schaue mir das Schiff von allen Seiten an,
mache ein paar Bilder und bin eigentlich die ganze Zeit etwas traurig,
das schöne Schiff dort etwas ungeliebt herumliegen zu sehen, schon
komisch bin ich doch nie mit Ihr gefahren.
Schweren Herzens verabschiede ich mich von der LOFOTEN und mach
mich auf den Rückweg zum Fährterminal. Es geht erst am Kristiansand
Stadion vorbei über den Hügel in Richtung des Fluss Otra und dann an
selbigen entlang nach Norden bis zur Christian Quartbroa, wo ich die
Otra überquere und dann gemütlich die Rådhusgata entlang bis zur
Domkirke gehe, vor dessen geschlossener Tür ich jetzt schon zum
zweiten mal stehe. Als ich unten am Hafen ankomme, bin ich auch
gleich zur rechten Zeit da als die „Romantika“ ablegt, um dem
Katamaran „Fjord FSTR.“ (was für ein blöder Name) Platz zu machen,
denn die „Romantika“ ist ja nur Gast am Liegeplatz von Fjordline und
muss jedes mal für eine gute halbe Stunde den Liegeplatz räumen –
was das Kostet...
Da fällt mir ein, da fehlt doch noch was – ein Softeis – das Problem wird
aber sofort behoben, denn auf mich kommen gerade zwei Passagiere
zu die augenscheinlich ein recht frisches Softeis genießen. Ich frage nett
wo man das bekommt und fünf Minuten später habe ich auch eins, jetzt
ist alles wieder gut. Dann gehe ich ins Terminal mir meine neue
Bordkarte holen, warum auch immer man eine neue braucht bei einer
Minikreuzfahrt. Ich schaue noch zu wie der Katamaran wieder ablegt
und den Fjord verlässt, sich die „Romantika“ anschickt wieder rückwärts
einzuparken und mache mich dann auf den langen Weg wieder an Bord.
Ich bleibe noch die ganze Ausfahrt durch den Fjord an Deck bis wir aufs
offene Wasser raus kommen und da fängt das Schiff dann auch schön
an zu schaukeln, nichts schlimmes aber zu Abwechslung mal kein
ENTENTEICH mehr und das bleibt auch so bis es in die Koje geht.