Tag 1 - Lübeck
Nach langem warten ist es endlich soweit, es geht ins Eis des
Bottnischen Meerbusen nach Oulu und Kemi in Nordfinnland.
Diesmal fährt mein Schiff, die MS „Tavastland“, von Lübeck ab und so
mache ich mich mal wieder mit der DB auf den Weg dort hin. Es wäre ja
zu schön gewesen wenn mich die DB pünktlich an mein Ziel gebracht
hätte, aber was verlange ich eigentlich. Der ICE der bis Lübeck durch
fahren sollte, machte es nicht und schaffte es nur bis Hamburg. Die
nächste RB ist natürlich auch ausgefallen und so bin ich dann mit gut
1,5 Stunden Verspätung in Lübeck eingetroffen, man gut das ich fast
fünf Stunden Zeitpuffer eingebaut hatte. Es war also trotzdem noch
genug Zeit um eine kleine Runde durch Lübeck zu machen und sich
etwas die Innenstadt an zu schauen. Als erstes begebe ich mich zum
Holstentor und der Petrikirche und dann weiter zum Stammhaus von
Niederegger. Ich schaue mich ein wenig um und gehe dann in das
hauseigene Café, einen Cappuccino trinken und ein leckeres Stück
Torte essen, da das Mittagessen ja dank der DB ausgefallen ist. So
gestärkt mache ich mich wieder auf den Weg, es geht vorbei am
Lübecker Radhaus, der Marienkirche, dem Buddenbrookhaus und
weiter zur St. Jakobi Kirche, dem Heiligen Geist Hospital bis hin zum
Burgtor. Von dort gehe ich bei schönstem Sonnenschein wieder zurück
an der Trave entlang. Ich komme noch an einer Hubbrücke vorbei, dem
Europäischen Hansemuseum, einer Drehbrücke, dem Museumshafen
und der Musik- und Kongresshalle. Dann gehe ich wieder Richtung
Markt, wo eine Eislaufbahn aufgebaut ist und dort hatte ich einen
Bratwurststand gesehen, wo ich noch eine solche esse, da ich an Bord
sicher kein Abendbrot mehr bekomme. Ich begebe mich wieder zum
Bahnhof, mein Gepäck holen das ich dort im Schließfach habe. Dann
nehme ich ein Taxi um mich zum Nordlandkai bringen zu lassen, wo die
MS „Tavastland“ liegt auf der ich mich zwischen 18 und 19 Uhr an Bord
melden soll und nachdem ich dem Taxifahrer erklärt habe wo er lang
fahren muss, treffe ich auch pünktlich um 18:30 Uhr dort ein. Ich melde
mich am Hafentor an, wo ich auch schon auf der Liste für die
„Tavastland“ stehe, der nette Herr erklärt mir noch kurz wo ich lang
gehen soll und schon darf ich alleine durchs Hafengebiet zum Schiff
laufen. Es ist nicht weit, an zwei Schuppen vorbei, dann links um die
Ecke und schon sehe ich rechts von mir das Schiff mit dem Heck zu mir
an der Pier liegen. Ich gehe weiter nach vorn in Richtung
Schiffsaufbauten und dann stehe ich vor der längsten Gangway die ich
je bei einem Schiff gesehen habe. Kaum habe ich die ersten Stufen
geschafft kommt mir auch schon der Wachsmatrose entgegen und
nimmt mir meinen Trolly ab. Oben angekommen werde ich freundlich
begrüßt und muss mich kurz eintragen bevor mir meine Kammer gezeigt
wird. Kaum habe ich meine Jacke ausgezogen kommt auch schon der
2. Offizier, es geht mit zwei weiteren Passagieren zur
Sicherheitseinweisung incl. Schiffsrundgang. Danach richte ich mich
kurz in meiner Kammer ein und verstaue meine sieben Sachen. Etwas
später treffe ich mich dann mit meinen Mitreisenden im Passagiersalon,
wir machen uns einen Tee, unterhalten uns und warten darauf das die
Reise beginnt. Um kurz nach 22 Uhr kommt der Lotse am Salon vorbei,
Er sagt das es in etwa einer dreiviertel Stunde los geht und wünscht uns
eine gute Reise. 23:30 Uhr ist es dann soweit, die Leinen werden los
gemacht und wir legen ab, es geht die Trave runder, am
Skandinavienkai und Travemünde vorbei auf die Ostsee. Nachdem wir
an der Nordermole mit dem neuen Leuchtturm vorbei sind geht es in die
Koje, war ja schließlich ein langer Tag und morgen um sieben ist die
Nacht zu ende.