Eine alte Bekannte...
Diesmal bin ich schon in Warnemünde und so geht es nach
dem Frühstück im Hotel zum Anleger der Blauen Flotte am
Neuen Strom, denn mit der kann man auch in den Stadthafen
nach Rostock fahren und das ist für mich die bessere Variante
als mit der S-Bahn. Das Wetter ist leider alles andere als gut,
denn es Regnet heute und ist auch ordentlich Windig, was ja
fürs Segeln erst mal nicht so schlecht ist. Im Stadthafen ist der
Anleger der Blauen Flotte auch gleich neben dem Liegeplatz
meines heutigem Segelschiffes der SS „GREIF“, einer guten
alten Bekannten. Als wir uns das letzte mal gesehen haben vor
33 Jahren, hieß das gute Stück noch „Wilhelm Pieck“ und war
das Segelschulschiff der GST-Marineschule „August Lütgens“
und ich durfte dort während meiner Ausbildung bei der DSR
schon einmal Mitsegeln.
Die „GREIF“ liegt im Päckchen hinter der „SANTA BARBARA
ANNA“, einem auch ganz netten Toppsegelschoner aus
Rostock und über die wir auf die „GREIF“ gelangen. Pünktlich
14 Uhr geht es los und wir machen uns die Warnow abwärts
auf den Weg Richtung Warnemünde und auf die Ostsee.
Zuerst wollen wir etwas vor Warnemünde Segeln und dann
sollen wir noch bei der Einlaufparade zum 38. Hansetag
teilnehmen. So geht es vorbei an der alten Warnow Werft, dem
alten Fischereihafen, dem Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum
mit der „DRESDEN“, dem Schwimmkran "Langer Heinrich" und
der „LIKEDEELER“, weiter geht es vorbei am Überseehafen
mit den Fähranlegern, der Neptun Werft, dem Kreuzfahrtcenter
Warnemünde und der Yachthafenresidenz Hohe Düne. Auf der
Ostsee angekommen hat der Wind mittlerweile ganz gut
zugelegt und es hat nun 5-6 in Böen 7 Bft. auch die Ostsee hat
jetzt Wellen mit gut 1,5 m. Wir setzen nur wenig Segel, die
Außen- und Innenklüver und das Besanstagsegel, aber das
reicht schon für gut fünf Knoten fahrt. Da aber der Wind immer
mehr zu nimmt und somit auch der Seegang (was mir
eigentlich ganz gut gefällt) brechen wir den Törn nach gut einer
Stunde ab, da es zu gefährlich wird und es jetzt auch eine
Unwetterwarnung gibt. Auch wird auf dieser Grundlage leider
die Einlaufparade und später auch die Eröffnungsveranstaltung
zum 38. Hansetag abgesagt. Auf dem Rückweg zum
Liegeplatz im Stadthafen die Warnow rauf, haben wir dann
Dauerregen aber zum Glück gibt es noch Kaffee und Kuchen
an Bord. Nach dem Anlegen gehen ich noch lecker zum
Abendessen ins „Hemingway“ und fahre dann mit der S-Bahn
zurück ins Hotel nach Warnemünde.
Schade das diesmal so schlechtes Wetter war aber es spricht
ja nichts gegen eine Wiederholung...
Hier noch ein paar Daten zum Schiff:
Schonerbrigg – Baujahr 1951 auf der Warnow-Werft
Länge über alles 41,1m, Breite 7,4m, Tiefgang 3,6m
2 Masten und 15 Segeln mit 570m² bei max. 14 kn