Tag 8 – Seetag
Um kurz nach sieben Uhr klopft es an der Tür, es ist aber nicht die
erhoffte Hilfe für mein Bein, sondern sind es meine lieben Sitznachbarn
aus dem Bus die mal nach mir sehen wollen und mich fragen ob Sie mir
etwas zum Frühstück bringen können, was Sie dann auch machen.
Nach dem kleinen Frühstück, werfe ich nochmal eine Tablette nach und
lege mich wieder in die Koje, in der Hoffnung das irgendwann Astrid mit
dem ersten Offizier vorbei kommt. Die Tür habe ich mittlerweile so
eingestellt das Sie nur angelehnt ist aber offen bleibt und so schlafe ich
auch immer wieder kurz mal ein. Kurz nach 12 Uhr schauen wieder
meine lieben Sitznachbarn aus dem Bus bei mir vorbei und fragen ob
sich schon jemand hat sehen lassen, als ich das verneine gehen Sie
sofort wieder zur Rezeption, kurz danach kommen Sie wieder und
sagen das Astrid gleich zu mir kommt. Ich ziehe mich kurz an und da
klopft es auch schon an der Tür, Sie fragt mich was geschehen ist und
ich schildere dies kurz, mit dem Hinweis am ende das es schön wäre
wenn sich mal eine Fachkraft das ganze ansehen würde und ich besser
zurecht käme wenn ich eine zweite Krücke hätte, Sie meinte das
vielleicht am Nachmittag jemand Zeit hätte und geht... Irgendwie bin ich
so langsam sprachlos und denke nur noch „was läuft den hier falsch...“ ,
nach ein paar Minuten habe ich wieder einen klaren Kopf, ziehe den
linken Schuh an, der andere passt ja im Moment nicht und mache mich
auf den Weg zur Rezeption. Dort angekommen hat der junge Mann von
gestern Dienst der mir mit der Bandage geholfen hat, ich frage zuerst
nach einer zweiten Krücke und dann warum man mir nicht Hilft. Er
nimmt den Telefonhörer und telefoniert nach ein paar Minuten bekomme
ich die Auskunft das es leider wohl nur die eine Krücke gibt und das
gerade Brückenführung ist und keiner Zeit hätte... Das schlägt endgültig
dem Fass den Boden aus, ich sage Ihm das ich das jetzt nicht mehr
lustig finde und auf eine Hilfe verzichte, wann auch immer die statt
gefunden hätte und das gefälligst morgen früh nach dem Anlegen
jemand in meiner Kabine erscheint der mein Gepäck zum Auto bring
(wenn ich auch zu diesem Zeitpunkt noch nicht so richtig weiß wie ich
dieses fahren will oder kann), ansonsten gebe es hier eine mittel
schwere Kernschmelze...
Beim Abendessen ergibt sich dann auch eine Lösung meiner Abreise
von Hirtshals, meine lieben Sitznachbarn aus dem Bus bieten sich an
mich mit meinem Auto bis nach Kiel zu bringen, da Sie in der nähe von
Rendsburg wohnen und mir gerne Helfen möchten zumindest erst mal
wieder deutschen Boden zu erreichen, was ich auch dankend annehme.
So kann ich den letzten Abend und das Wikinger-Buffet doch noch
etwas genießen.
Weil es mir leider an diesem Tag nicht mehr möglich war zu
Fotografieren, da keine Hand frei, gibt es nur noch ein paar Bilder vom
Schiffsinneren die ich schon die Tage zuvor gemacht habe...