Tag 8 – Riga / Lettland
Die Überfahrt heute Nacht war mit einem angenehmen
Schaukeln verbunden, da Ankunft und Frühstück heute nicht
ganz so früh sind, bin ich auch etwas später dran als sonst.
Aber wie jeden Tag schaue ich mit meinem Kaffee erst mal
achtern an Deck wie das Wetter so ist, geht so denke ich, es ist
Bewölkt aber noch trocken und schlechtes Wetter gibt es ja
nicht, nur die falsche Kleidung. Also erst mal in ruhe
Frühstücken und danach gleich wieder an Deck, schauen was
so der Schiffsverkehr in der Rigaer-Bucht macht. Als erstes
kommt uns eine alte Bekannte aus Hamburg entgegen, die MS
„Bernhard Schäpers“ ein kleiner Containerfeeder und danach
werden wir von der Fähre „Isabelle“ überholt, die zwischen
Riga und Stockholm verkehrt und die es wie fast alle Ostsee
Fähren sehr eilig hat. Gegen 10 Uhr kommt dann der Lotse an
Bord und wir beginnen die Anfahrt nach Riga auf dem Fluss
Daugava. Es geht vorbei an diversen Industrie Häfen (Kohle,
Öl, Holz, Container) dem Liegeplatz der Lettischen Eisbrecher-
Flotte aber es gibt auch etwas Natur auf der linken Flussseite
zu sehen. Nach gut einer Stunde erreichen wir unseren
Liegeplatz vor der Vanšu-Brücke die früher Gorki-Brücke hieß
und bei Ihrer Einweihung 1981 mit 625m die längste
Schrägseilbrücke Europas war. So jetzt aber erst mal
Mittagessen und bei einem Kaffee warte ich noch kurz bis die
Busausflügler weg sind, bevor ich auch an Land gehe. Da ich
heute auch noch einen Ausflug gebucht habe will ich nur kurz
mal auf die besagte Brücke vor uns, um ein paar Bilder vom
Schiff zu machen. Als ich an der Brückentreppe ankomme sehe
ich das es auch so etwas wie einen Aufzug gibt (hier muss
Mutti nicht den Kinderwagen über die Treppen zerren), meinem
Bein wohl gesonnen will ich auch diesen benutzen. Also Tür
auf, rein, auf eins gedrückt und nichts passiert, nochmal auf
eins gedrückt und immer noch nichts, ist wohl kaputt denke ich
und will wieder raus, geht aber nicht da die Tür verriegelt ist, na
prima denke ich... Ich schaue mich um und erkenne das da
etwas, verblasst, über der Bedieneinheit steht und zum Glück
auch nochmal in Englisch, nach einer kurzen Analyse dessen
weis ich was ich falsch mache, man muss den Knopf die ganze
Zeit gedrückt halten während der Fahrt. So komme ich
wohlbehalten oben an und bekomme ein paar schöne Bilder
vom Schiff. Um 14:40 Uhr ist dann auch mein Ausflug, wir
machen mit dem kleinen Kanalboot „Darling“, Baujahr 1907
und Top in Schuss, auf dem Rigaer Stadtkanal und der Düna
so eine Art Stadtrundfahrt auf dem Wasser, die mir auch sehr
gut gefällt. Es wird langsam Zeit fürs Ablegen, heute bietet uns
der Kapitän wieder mal eines seiner besonderen Manöver - der
Ansatz wie immer rückwärts von der Pier zu fahren ist erst gut
zu erkennen aber dann entscheidet man sich scheinbar doch
anders und so hinterlassen wir mal wieder einen bleibenden
Eindruck an der Pier und achtern am Schiffslack... Ich weis ja
nicht die Gründe aber vielleicht hat ja die Strömung des
Flusses für die spontane Änderung des Manövers gesorgt!