Tag 7 – Visby auf Gotland / Schweden
So heute wird wieder pünktlich um 06:00 Uhr aufgestanden,
denn wir sollten schon an Gotlands Küste entlang fahren. Und
als ich mit meinem Kaffee an Deck komme, kann man auch
schon die Klippen an der Westküste von Gotland sehen. Also
gleich erst mal zum Frühstück und nicht gebummelt, damit ich
das Anlegen nicht verpasse. Leider müssen wir mit der etwas
außerhalb von Visby liegenden Kreuzfahrtpier vorlieb nehmen,
da irgend eine Fähre den eigentlich geplanten Liegeplatz im
Hafen von Visby blockiert. Als wir fest sind müssen die Jungs
von der Crew etwas Improvisieren damit die Gangway etwas
Bewegungsfreiheit hat, da sich das Schiff doch sehr auf und ab
bewegt, das ist der erste Liegeplatz an dem man auch
Seekrank werden kann... Da ich mir auch das schöne Städtchen
anschauen möchte, gehe ich kurz nach den Ausflüglern auch
von Bord. Am ende der Pier stehen zwei Sicherheitsleute und
die haben eigentlich immer einen Taxifahrer des Vertrauens
(sicherlich auch gegen eine kleine Provision). Ich frage kurz und
schon zückt einer der Beiden sein Handy und fünf Minuten
später steht ein Taxi vor mir. Der Taxifahrer spricht auch ein
wenig deutsch und so erkläre ich Ihm kurz mein Handicap,
darauf hin setzt Er mich am Osttor ab, denn dort ist auch ein
Taxistand, damit ich weis wo ich wieder ein Taxi zurück zum
Schiff bekomme. Als wir uns verabschieden gibt Er mir noch
einen kleinen Stadtplan für die Innenstadt mit wo Er extra
nochmal den Standort markiert. So ausgerüstet mache ich mich
auf den Weg und folge einer gepunkteten Linie in meinem Plan,
die wie es scheint eine effektive Runde durchs Städtchen zeigt.
Die Hansestadt Visby wurde erstaunlicherweise bereits schon
1805 unter Denkmalschutz gestellt, was vermutlich auch der
Grund ist das alles so gut erhalten ist. Auf meiner Rund habe
ich recht viel gesehen, Teile der Stadtmauer, alle kaputten
Kirchen und die Eine ganze, einen kleinen Teil des Botanischen
Garten, die Uferpromenade und die vielen kleinen Gassen mit
den schönen alten Häuschen. Nach knapp zwei Stunden ist es
aber genug, da das Städtchen an einem Hang gebaut wurde,
geht es immer Berg auf oder ab oder schräg und das ist für
mein Bein leider sehr anstrengend. Ich nehme mir also wieder
ein Taxi und bin pünktlich zum Mittagessen wieder an Bord, wo
ich auch bis zum Ablegen bleiben werde. Nach dem Essen
nutze ich noch die Gelegenheit der freien Duschauswahl und
lege danach mein Bein für eine Stunde hoch. Um 16 Uhr legen
wir wieder ab und begeben uns auf den Weg nach Riga. Am
späten Nachmittag gibt es wieder Postkarten und die
dazugehörigen Sonderstempel, sowie kleine Nordstjernen-
Souvenirs zu erwerben und auch noch einen Vortrag über
Frachtschiffreisen im Salon vorne. Nach dem Abendessen
sitzen wir wieder im Salon achtern zusammen oder halten uns
auf dem achtern Außendeck auf. Da die nächste Nacht etwas
kürzer wird, wir müssen die Uhren um eine Stunde auf die
Zeitzone der baltischen Staaten vorstellen, gibt es heute nur ein
Bier und ich gehe pünktlich nach dem anstrengenden Tag in die
Koje.